JOURNAL

BASMA MAGAZINE


Ambitionierte und selbstbewusste Frauen

Modest Fashion, religiöser Lebensstil und das, was muslimische Frauen in Deutschland in ihrem privaten Alltag, gesellschaftlichen sowie beruflichen Leben beschäftigt – HASANIA AQARROUT hat diese mediale Lücke entdeckt und mit BASMA das erste deutschsprachige Modest Fashion & Lifestyle Magazin gegründet. Dass muslimische Werte und eine moderne Lebensauffassung sich nicht widersprechen, ist für die Chefredakteurin und ihr Frauenteam selbstverständlich – im Gegenteil, sie vermitteln selbstbewusste Ansichten abseits vom Mainstream, holen ihre Leserinnen aus der Komfortzone und brechen dabei durchaus auch Tabus. 

Ihr seid Pioniere auf Eurem Gebiet: Warum braucht Deutschland ein Magazin wie Euch?

Die Idee hinter BASMA entstand aus Frustration heraus, weil wir muslimische Frauen in Deutschland über kein Sprachrohr verfügt haben. Wir hatten keine Plattform, mit der wir uns voll und ganz identifizieren konnten, und es gab Niemanden, der unsere Struggles ansprach, es wurde viel mehr über uns gesprochen, aber nicht mit uns. 

Verfolgt Ihr mit Euren Ideen, Themen und Anregungen ein bestimmtes Ziel?

Es ist mit BASMA unser Ziel, die selbstbewusste und ambitionierte Frau aus ihrer Komfortzone zu holen – indem wir sie inspirieren und anhand von Beispielen aus aller Welt motivieren. Des Weiteren wollen wir in die Welt der muslimischen Frau einladen und zeigen, dass unsere Religion uns mit Sicherheit nicht im Weg steht. Sie ist vielmehr eine Bereicherung für die Frau und eine Motivation, in dieser Gesellschaft etwas zu bewegen und sich möglichst viel Wissen anzueignen.

Welche Steine hat man euch in den Weg gelegt und wie habt ihr diese überwunden?

Natürlich, wie bei allem Neuen, gab es auch bei BASMA Hürden. Wir kommen alle nicht aus dem Journalismusbereich und sind Quereinsteigerinnen, die sich mit ihrem Themenbereich aber sehr gut auskennen. Des Weiteren kommt noch hinzu, dass wir parallel zu BASMA weitere Projekte laufen haben. Hierbei die Balance zu finden, ist nicht immer einfach. Wie bei jedem Start Up herrscht noch das gesunde Chaos.

Wie sieht Euer Leserkreis aus?

Unser Leserkreis ist so vielfältig wie das Team bei BASMA.  Die Anzahl der Leser wächst von Monat zu Monat, das hängt natürlich damit zusammen, dass wir immer bekannter werden und wir mit unserem Content verschiedene Lebensbereiche abdecken. 

Brecht ihr mit Euren Artikeln kulturelle Tabus?

Ja, vor allem mit der Kolumne #askIman, bei der Leser unter dem Deckmantel der Anonymität, bestimmte Fragen an unsere Psychologin stellen können. Hier kommen auch manchmal Themen auf, die ungern öffentlich debattiert werden oder über die man nur hinter vorgehaltener Hand spricht. 

In Euren Artikeln lasst ihr Muslimas zu Wort kommen, die auf Reisen gehen oder ihre Karriere verfolgen. Welches Selbstverständnis vom Bild der Frau steckt dahinter?

Die ambitionierte und selbstbewusste Frau. Ich spreche hier bewusst nicht von einer modernen Frau, weil es eigentlich in unseren Ursprüngen liegt, Dinge zu entdecken und selbständig sowie unabhängig durchs Leben zu schreiten.

Würdet Ihr sagen, dass sich die muslimische Gesellschaft derzeit im Umbruch befindet – vielleicht auch mit besonderem Blick auf Frauen? 

Ich würde nicht sagen, dass sie sich im Umbruch befindet. Ich finde, es ist eher ein Erwachen aus einem langen Winterschlaf. Wenn man sich unsere Geschichte anschaut, dann ist diese voll von selbstbewussten und ambitionierten Frauen. Ich nenne es lieber eine Rückkehr zum Ursprung statt Umbruch.

Gibt es auch kritische Stimmen zu Eurem Magazin?

Eher weniger. Falls Kritik kommt, dann so wie bei jedem anderen Mainstream Magazin auch. Wir bekommen vielmehr positives Feedback.

Gibt es ein Thema, das Euch besonders am Herzen liegt, oder Eure Zielgruppe sehr beschäftigt?

Es geht hier immer wieder um Themen rund um Karriere und die eigene Rolle in der Gesellschaft.  

Unterstützt Ihr als Magazin auch Projekte oder seid Ihr in Kooperationen involviert?

Wir sind z. B. exklusiver deutscher Media Partner der alljährlichen Modest Fashion Week. Des Weiteren supporten wir Projekte in Form von Shoutouts, vor allem, wenn diese einen positiven nachhaltigen Effekt auf die Gesellschaft haben.

Vervollständige mal bitte den Satz nach eigenem Empfinden: Mode und Religion…

… ist ein Spagat, der nur sehr schwer zu meistern ist. Die religiös motivierte Bescheidenheit und der Ausdruck der eigenen Individualität ist – meiner Meinung nach – schwierig in Einklang zu bringen.

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