Schwarz-Weiß-Malerei

Die monochrome Malerei steht in einer langen Tradition. Denn seit jeher lassen sich Künstler von den Nichtfarben Schwarz und Weiß inspirieren, die in der Kombination größtmögliche Kontraste hervorrufen. Dabei spielen in der Bildgestaltung zumeist auch Zwischentöne eine wichtige Rolle. Unterschiedliche Graustufen rücken feinste Linien und Konturen in den Vordergrund und schärfen das Auge des Betrachters für Details. Die Darstellung von Hell und Dunkel zählt zu den ursprünglichsten Elementen visueller Wahrnehmung. Bereits die alten Griechen erwähnten den Begriff Skiagraphia für das Malen von Licht und Schatten, seit dem 13. Jahrhundert ist in Europa die Grisaille-Malerei (französisch: ‚gris‘ für ‚grau‘) ein Begriff.

Noch im Sommer diesen Jahres widmete das Museum Kunstpalast in Düsseldorf dem Thema ‚Black & White‘ eine Ausstellung. Im Fokus standen Werke von Künstlern wie Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens oder Pablo Picasso – aus einem Zeitraum von 700 Jahren. Im Gespräch mit Co-Kurator Steffen Krautzig kommentiert der Künstler Hans Op de Beeck die monochrome Malerei: „Wenn es keine Farben gibt, ist alles auf Licht und Schatten reduziert. Es gibt keine Ablenkung durch Farben, alles wirkt wie ein Skelett der Realität. Schwarz-Weiß-Darstellungen haben etwas Essentielles an sich.“ Die Kuratorinnen Lelia Packer und Jennifer Sliwka ergänzen zum Thema: „Maler reduzieren ihre Farbpalette aus vielen Gründen, hauptsächlich jedoch, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf ein bestimmtes Subjekt, Konzept oder eine Technik zu lenken. Der Verzicht auf Farbe kann befreiend sein und bietet Raum für Experimente mit Form, Struktur und symbolischen Bedeutungen.“

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